Das Rebhuhn (Perdix perdix) galt lange Zeit als häufige Art in der europäischen Kulturlandschaft. Noch vor wenigen Jahrzehnten war der scheue Feldvogel aufgrund optimaler Habitatbedingungen in unserer Agrarlandschaft weit verbreitet.
Heutzutage zählen Rebhuhn-Sichtungen zu den Ausnahmen. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ab den 1950er Jahren haben sich die Lebensräume für das Rebhuhn so massiv verschlechtert, dass die Zahl der Tiere europaweit um über 90% abgenommen hat. Aufgrund dieser dramatischen Bestandsverringerung, einhergehend mit dem Verlust überlebensnotwendiger Habitatstrukturen, gilt das Rebhuhn heute bundesweit als stark gefährdet, in Baden-Württemberg sogar als vom Aussterben bedroht. Beutegreifer wie der Fuchs üben zusätzlich Druck auf die Bestandssituation aus.
Die Rebhuhnpopulation im Neckar-Odenwald-Kreis stellt das bedeutendste Restvorkommen im gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe dar. Hier, zwischen den Gemeinden Mosbach, Elztal, Seckach, Schefflenz und Billigheim, liegt zudem ein landesweiter Verbreitungsschwerpunkt des Rebhuhns.
Für den langfristigen Erhalt der Rebhühner ist ein gemeinsames Agieren der beteiligten Parteien essentiell. Im Rebhuhnschutzprojekt Schefflenztal setzen sich Vertreter aus Naturschutz, Landwirtschaft, Kommunen und Jägerschaft mit vereinten Kräften für den Schutz des Feldvogels ein. Koordiniert werden die lokalen Akteure dabei durch das Regierungspräsidium Karlsruhe (Naturschutzreferat 56), das die Projektleitung übernommen hat. Unterstützung finden sie bei den zuständigen Stellen des Landratsamtes, der Kommunen, dem Landschaftserhaltungsverband sowie dem Kreisbauernverband.
Das Projektgebiet umfasst rund 100 Quadratkilometer. Innerhalb dessen wurden sieben Kernzonen definiert, in denen sich die Verbreitungsschwerpunkte der Rebhühner befinden.
Ziel des Projekts ist es, durch geeignete Maßnahmen zunächst den Rebhuhnbestand im Landkreis zu stabilisieren. Langfristig zielen die Schutzbemühungen darauf ab, zur Bestandssicherung eine überlebensfähige Population in der Region zu etablieren.
Für die Durchführung der Schutzmaßnahmen wurde ein rund 100 Quadratkilometer umfassendes Projektgebiet festgelegt. Innerhalb dieses Gebiets wurden wiederum sieben Kernzonen definiert, die mit den Verbreitungsschwerpunkten der Rebhühner übereinstimmen. Die Maßnahmen beinhalten einerseits das Schaffen neuer Lebensräume, zum Beispiel durch die Anlage von Blühbrachen und eine angepasste Heckenpflege. Hierdurch entstehen neue Rückzugsorte und Fortpflanzungsstätten für das Rebhuhn, was wiederum eine Steigerung der Bruterfolge begünstigt.
Des Weiteren dienen eine ganzjährige Fütterung sowie eine Regulierung von Fressfeinden dem direkten Schutz der Feldvögel.
Zur Erfolgskontrolle wird im Rahmen eines jährlichen Monitorings der Rebhuhnbestand erfasst und seine Entwicklung beobachtet.
Ein schöner “Nebeneffekt” des Projekts: Vom Rebhuhnschutz profitiert nicht nur die Zielart. Zahlreichen weiteren Arten des landwirtschaftlich genutzten Offenlands - Feldhase, Feldlerche sowie eine Vielzahl von Insekten - kommen die Maßnahmen für das Rebhuhn zugute.
Im Projekt wird der Weg hin zu einer wieder artenreicheren Landschaft, intakten Ökosystemen und einer nachhaltigen Bewirtschaftung gefördert. Letztendlich ist der Schutz der Rebhühner also auch ein Gewinn an Lebensqualität für uns Menschen.
Informationen zum Rebhuhnschutzprojekt Schefflenztal finden Sie auch auf der Projektseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Weitergehende Informationen zum Rebhuhnschutz und der dafür notwendigen Maßnahmen finden Sie auf der Internetseite Rebhuhn retten - Vielfalt fördern und auf der Seite des Rebhuhnschutzprojekts Göttingen.
Haben Sie Lust uns zu unterstützen, mit Geldmitteln oder sogar eigenem Engagement in der Aktionsgemeinschaft Rebhuhnschutz Schefflenztal?
Kontakt: rebhuhn@rebhuhn-schefflenztal.de
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NABU Mosbach
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Stichwort: Rebhuhn